Tags

Verwandte Artikel

Zweijähriger spielt mit iPad

Ein Youtube-Video – es finden sich dort noch mehrere Filme zum gleichen Thema – zeigt, wie ein zweijähriger Knabe mit einem iPad spielt. Welche Intention sein Vater damit verfolgt, ist mir nicht klar. Geht es darum, zu zeigen, wie viele sinnvolle Dinge man mit diesem Tablet bereits in sehr jungen Jahren tun kann? Oder darum, dass Apple mit dem iPad ein Gerät entwickelt hat, das dermassen intuitiv zu bedienen ist, dass es sich einem Zweijährigen erschliesst?

Ich bin mir sicher, dass Kinder heute sehr früh Medien konsumieren und wir als Erwachsene, seinen das nun Eltern oder Lehrerinnen und Lehrer, ihnen dabei helfen müssen, mit diesen Medien umzugehen. Ich meine auch, dass das früh geschehen muss, dass Medienbildung und die Förderung von Medienkompetenz nicht erst am Ende der Primarschule oder gar in der Oberstufe geschehen soll. Ich finde aber Beiträge wie dieses Video wenig förderlich für eine sachliche Diskussion. Weder erklärt der Vater den Kontext – wie lange spielt/arbeitet der Junge schon mit dem Gerät? Wie stark bestimmt er (mit), was er auf dem Gerät machen will? Wie weit hat sich das Kind die Benutzung selber beigebracht und wie weit wurde es „trainiert“? – noch zeigt er auf, welche reale Lernwelt dem Knaben offensteht, wie er in diesen Bereichen gefördert wird.

Das Kind scheint mir aufgeweckt und ich habe auch nicht den Eindruck, dass er zu dieser Demonstration „gezwungen“ wurde, mehr Informationen wären dennoch interessant. Ohne Frage, das iPad ist ein Gerät, welches sehr einfach und intuitiv zu bedienen ist und die Frage nach dem Einsatz beim Lernen stellt sich, wird sich mit solchen Geräten noch verstärkt stellen. Diese Diskussionen – wann, wie und wie früh arbeiten Kinder beim Spielen und Lernen mit der neuen Generation von digitalen „Devices“ wie Smartphones oder Tablets – muss unbedingt geführt werden. Wichtig ist dabei aber, dass wir nicht nur das Mögliche sehen und es medial aufbereiten, sondern auch die Frage nach dem Sinn stellen. Es wird spannend bleiben, diese Entwicklung zu verfolgen und – besser noch – mitzugestalten.