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Lehrmittel für Informatik – Programmieren

Mit Unterstützung des SVIA (Schweizerischer Verein für Informatik in der Ausbildung) entwickelten die Autoren Jarka Arnold, Tobias Kohn und Aegidius Plüss von der PHBern ein neues Lehrmittel für den Informatikunterricht.

tigerJythonDas Lehrmittel „Programmierkonzepte mit Python und der Lernumgebung TigerJython“ ist für Anfänger im Fach Informatik ab dem 6. Schuljahr zugeschnitten und online frei zugänglich (hier die PDF-Version).

 

 

Dabei wird Python als Programmiersprache eingesetzt. Dank der einfachen Syntax und vielseitigen Funktionen erfreut sich Python weltweit wachsender Beliebtheit in Industire und Naturwissenschaften und gehört heutzutage zu den wichtigsten Programmiersprachen.

tigerAls Programmierumgebung wird TigerJython benutzt. Sie „eignet sich gut für das schnelle Prototyping, für Programmieranfänger und für Anwender, die in einer geschützten Umgebung (beispielsweise Computerpools ohne Administratorrechte) arbeiten. TigerJython funktioniert problemlos unter Windows, Mac und Linux.“

Das Lehrmittel beginnt mit einer einfachen Turtlegrafik wie sie auch ähnlich unter Logo  funktioniert, führt dann aber weiter zu Themen wie der Programmierung von Lego-Robotern, Multimedia, Computerspielen und bis hin zu Datenbanken und stochastischen Simulationen.

 

Ein erster Augenschein und kurzer Erfahrungsbericht:

Einrichtung der Programmierumgebung.
Nach dem Download und einem Doppelklick steht der kostenlose TigerJython-Editor bereits zur Verfügung. Da es keine Adminrechte benötigt, kann das Programm von Lernenden selbstständig genutzt werden.

Lernumgebung kennenlernen
Das Kapitel „erste Schritte“ bietet Gelegenheit, die Programmierumgebung kennenzulernen. Bereits hier können erste Übungen mit den Grundrechenarten erstellt und so die Funktionsweise des Editors ergründet werden.

Das erste Programm
Nach dieser Einführung wird das erste Programm erstellt und erklärt. Der Beispielcode kann dabei einfach kopiert und in den Editor eingefügt werden, so dass das Augenmerk auf die Syntax und nicht auf das Tippen gelegt werden kann. Nach einem weiteren Beispielcode müssen die Schüler dann selbstständig ihre ersten Programmieraufgaben lösen.

Fazit
Ohne grossen Aufwand können Schülerinnen und Schüler mit TigerJython leicht erste Programmiererfahrungen sammeln. Gerade das Programmieren mit der Turtlegrafik bietet schnell Erfolgserlebnisse und motivierende Aufgaben. Die Erklärungen und Anweisungen sind zudem so verfasst, dass vieles selbstständig erarbeitet werden kann.
Die Module Grafik und Bilder, Sound und Robotik können als Weiterführung gut auf der Oberstufe angewendet werden. Jedoch werden diese Module immer anspruchsvoller, so dass diese wohl nicht mehr im Klassenverband, sondern eher in einem Wahlfach bearbeitet werden sollten.

Die weiteren Module wie Internet, Games, Datenbanken und SQL sind wohl eher im Bereich der Begabtenförderung oder auf gymnasialer Stufe anzusiedeln.

So gesehen ist dieses umfangreiche Lehrmittel ein guter Begleiter für Schülerinnen und Schüler im Bereich  der Informatik von der Oberstufe bis zum Gymnasium und darüber hinaus.